Schon als Mädchen – irgendwo zwischen Schulranzen und Gummitwist – durfte ich von meiner Mama lernen, wie man Maschen anschlägt. Wolle hatte damals schon etwas Faszinierendes für mich: weich, wärmend, lebendig. Doch obwohl ich immer wieder mal zu den Nadeln griff, blieb das Stricken für viele Jahre nur ein leiser Begleiter im Hintergrund meines Lebens.

Es kamen Schule, Ausbildung, das Arbeiten im Krankenhaus – und seit 1999 mein größtes Abenteuer: das Mama-Sein für vier wundervolle Kinder. Das Leben war voll, bunt und turbulent – und die Wolle wartete geduldig auf ihren großen Auftritt.

Im Sommer 2023 war es dann soweit. Gemeinsam mit meiner lieben Freundin Anja, selbst leidenschaftliche Strickerin, betrat ich ein Kaufhaus in Thüringen – und da lagen sie: diese wunderschönen Knäule, rund und farbenfroh, als hätten sie auf mich gewartet. Eine Rundstricknadel in Stärke 4 mm kam dazu – und ohne es zu ahnen, schlug ich damit den ersten Maschenanschlag zu einer neuen Lebensetappe an.

Ich begann zu stricken. Die erste Socke – voller Eifer und mit Hilfe von YouTube-Tutorials. Die Käppchenferse? Ein einziges Desaster. Ich ribbelte, lernte und gab nicht auf. Aufgeben war keine Option. Beim zweiten Versuch wagte ich die Bumerangferse – und siehe da: Es funktionierte! Die Socke nahm Form an, sie passte, und sie war schön – und ich war verloren im besten Sinne.

Ab da gab es kein Halten mehr. Ich streifte durch Wollgeschäfte, wie andere durch botanische Gärten. Jede neue Farbe, jede Faser wurde zum Erlebnis. Ich wurde wählerischer, kreativer, mutiger. Besonders das Sockenstricken wurde zu meiner Leidenschaft – klein, tragbar, voller Persönlichkeit. Doch auch Mützen, Tücher und andere Herzensstücke fanden ihren Weg auf meine Nadeln.

Dann wagte ich einen weiteren Schritt: Ich begann, meine eigene Wolle zu färben. Farben mischen, Nuancen entdecken, Garne lebendig werden lassen – das ist wie Magie. Und irgendwann reifte der Wunsch, meine Freude zu teilen.

So entstand mein kleiner Onlineshop. Mit viel Herzblut, Ehrlichkeit und der Hoffnung, dass meine Strickstücke und Garne nicht nur wärmen, sondern auch ein Lächeln schenken. Vielleicht sogar ein kleines Stück Geborgenheit.

Ich weiß nicht, wohin mich dieser Weg führen wird – aber ich gehe ihn mit Neugier, Dankbarkeit und meinem ganz eigenen Motto:
„Einfach mal machen.“

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